"Gott baut sein Werk auf das Niedrige."

Was Bruder Jakobus uns da sagt hat viel wahres in sich. Im Niedrigen, unscheinbar Kleinen steckt oft viel mehr drin als wir denken. Das einfache Lächeln eines Kindes kann Herzen zum schmelzen bringen. Eine liebevolle Geste verbreitet Friede. In den kleinen Dingen des Alltages erfahren wir Gottes Größe und Barmherzigkeit oft besonders intensiv. Die unscheinbaren, kleinen Taten und Werke bewirken meist mehr als lauthals Angekündigtes. Wenn wir Menschen, da wo wir sind, als Christen uns engagieren, Einsatz zeigen für die Schwachen, Armen und Verstossennen, dann kann aus diesen einzelnen Taten etwas großen entstehen.

Gott baut sein Werk auf das Niedrige, er benötigt dazu keine riesigen Paläste oder einen Privatjet, er kommt nicht im Rolls-Royce angefahren... Nein, Gott begegnet uns im Kleinen; in der armen Rentnerin auf der anderen Straßenseite, im verwahrlosten Kinde das von zu Hause ausgerissen ist, im Arbeitslosen Säufer, in der Familie mit den vielen Kindern....

Doch er begegnet uns nicht nur jeden Tag von neuem, er hat uns selber auch gleich in seinen Heilsplan mit ein bezogen. Wir sind sein Stosstrupp, seine Wahlkampfhelfer, seine Arbeiter im Weinberg. Vergessen wir nicht, Gott der Herr hat nur unsere Hände, unsere Füße, unsere Ohren, Augen und Mund zu Verfügung. So bin ich immer wieder von neuem aufgerufen, mich in die aktive Nachfolge Christe zu stellen. Bruder Jakobus Wirth hat dies auch erkannt und so ging er hin und begann damit, dass er sich um Waisenkinder kümmerte. Später kamen alte und kranke Menschen hinzu, immer wieder galt es für ihn und seine Mitbrüder von Neuem die Bedürfnisse der Zeit zu erkennen und Antworten der tätigen Nächstenliebe zu finden. Das kleine Werk wuchs unter Gottes segnender Hand heran.

Gott baut sein Werk auf das Niedrige, liebe Freunde, zu Weihnachten erinnern wir uns genau dessen, Gott selber  baut sein Werk auf das Unscheinbare. Er kommt als Kind armer Eltern in unsere Welt, nicht pompös mit all der Pracht, wie es ein weltlicher König täte. Eine Krippe mit Stroh, ein alter Stall, ist seine erste Heimstädte und nicht die Präsidenten und Könige aller Herren Länder kommen als erste Ihn zu huldigen, nein es sind die Hirten, einfache Leute.

In Weihnachten wird uns deutlich wie großzügig und barmherzig Gott ist. Er setzt ganz auf den Menschen, mit all seinen Schatten und Mängeln. Er macht sich genau so klein und verletzlich, genau so arm und bedürftig wie wir alle sind. Und dies alles aus voller Liebe.

Lasst uns, dieses wunderbare Geheimnis immer wieder vor Augen führen, damit wir Gottes großartiges Liebesbetzeugnis nie vergessen mögen. Und selber erfüllt von dieser brennenden Liebe, uns aufmachen in den Weinberg des Herrn als seine neuen Arbeiter.

Brumi 2002

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